Didaktische Hinweise
Im Folgenden finden Sie zahlreiche Erläuterungen didaktischer Grundbegriffe, Konzepte und Methoden sowie praxisnahe Beispiele und Tipps für die direkte Umsetzung in Ihren Lehr-Lernveranstaltungen.
Der „MethodenMittwoch“ stellt eine kleine Impulseinheit dar und präsentiert einmal im Monat eine erprobte Methode für den eigenen Lehr-Lernalltag. Enthalten sind ein kleiner Steckbrief mit Eckpunkten und Rahmenbedingungen, Tipps und Hinweise zur Durchführung sowie ein generelles Fazit. Durch letzteres können Sie einzelne Aspekte wie Vorbereitungsaufwand, Spaßfaktor und Erfolg der Methode ermessen.
Jeder #MethodenMittwoch erscheint auf dem ZFH-Twitterkanal sowie in dieser Rubrik und wird als Open Educational Resource (OER) unter der Lizenz CC BY 4.0 zur Verfügung gestellt. Ihnen steht es daher unter Nennung der Urheber*innen frei, die Präsentation – ausgenommen der darin enthalten Logos - zu verwahren, zu verwenden, zu verbreiten, zu vervielfältigen und zu bearbeiten.
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Didaktische Konzepte formulieren auf einer höheren Ebenen grundsätzliche formale und inhaltliche Lehr-Lern- und Gestaltungsziele.
Das Konzept beschreibt das "Was"
Die Methode erläutert das "Wie"
... einer Lehrveranstaltung
Wenn Sie die grundsätzlichen Lehr-Lernziele und Gestaltungsmodalitäten Ihrer Lehrveranstaltung im Vorfeld festlegen, haben Sie die Möglichkeiten:
- Ihre persönliche Rolle als Lehrende zu reflektieren.
- konstruktive Kriterien zur Gestaltung und Anwendung Ihrer Lehrmaterialen und Methoden zu entwickeln.
- Ihren Studierenden (vorab) klare Strukturen Ihrer Veranstaltung zu vermitteln. Konkret ausformulierte Lernziele führen zu einem höheren Lernerfolg.
Zu möglichen didaktischen Konzepten zählen bspw.:
-
Constructive Alignment
- zu e-teaching.org
-
Das Constructive Alignment ist ein von John Biggs entwickeltes Konzept zur optimierten Planung und Durchführung des Unterrichts. Ursprünglich entstand dieses Lehrmodell aus der Erfahrung, dass Lernende effektiver lernen, wenn sie sich im Unterricht in aktiver und praktischer Weise Fähigkeiten und Kompetenzen aneignen dürfen. Die Ausführung der Aktivitäten durch die Lernenden rückt damit in den Vordergrund; der Lehrende ist für die Planung des Unterrichts, Erläuterungen und die Unterstützung der Lernenden bei ihrer aktiven Auseinandersetzung mit dem gegebenen Material verantwortlich.
Beim Constructive Alignment spielen spezifisch drei Komponenten eine wichtige Rolle:
- die Lehr-Lernziele
- die Lehr-Lernaktivitäten
- die Prüfungen
Diese drei Aspekte stehen dabei in einem aufeinander aufbauenden Verhältnis zueinander. So werden zunächst Lehr-/Lernziele festgelegt, bevor die spezifischen Lehr-und Lernaktivitäten und Prüfungen auf die gesetzten Ziele ausgerichtet und angepasst werden. Die Lernenden sollen so durch zielgerichtete Aufgaben und praktisches, kontextbasiertes Arbeiten ihre eigenen Kompetenzen fördern und in Prüfungen beweisen. Dabei werden die Prüfungen so gestaltet, dass die Leistungen der Lernenden nicht mehr im Kontext der Leistungen aller Prüfungsteilnehmer*innen gesehen werden müssen. Stattdessen wird in der Prüfung ermittelt, ob und inwieweit die Lernenden die in den Lehr-Lernzielen vorgegebenen Kompetenzen und Fähigkeiten erlangt haben.
Entsprechend ist der Unterricht nach dem Prinzip des Constructive Alignments darauf fokussiert, Kompetenzen und Fähigkeiten effektiv durch zielorientiertes Lehren und Lernen zu vermitteln.
Didaktische Methoden beschreiben die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten der im jeweiligen didaktischen Konzept angelegten Inhalte und Ziele.
Das Konzept beschreibt das "Was"
Die Methode erläutert das "Wie"
.. einer Lehrveranstaltung
Hier finden Sie konkrete Maßnahmen, um die Ziele und Absichten umzusetzen, auf die Sie bei Ihrer Lehrveranstaltungsplanung stoßen
Kennenlernen
Vielen Teilnehmer*innen fällt es zu Beginn schwer, sich aktiv zu beteiligen. Damit die entsprechenden Methoden zur Aktivierung gelingen, ist es hilfreich, den Teilnehmer*innen in einem vorangehenden Schritt die Möglichkeit zu geben, sich untereinander kennenzulernen. Das dadurch entstehende Vertrauen bewirkt eine grundsätzlich höhere Bereitschaft zur weiteren aktiven Teilnahme.
- Die Teilnehmer*innen stellen sich vor.
- Sie können die Teilnehmer*innen auch in Gruppen aufteilen.
- Der Impuls zur Vorstellung kann mit Assoziationsbildern verstärkt werden.
- Wählen Sie verschiedene zum Veranstaltungsthema passende Bilder aus und zeigen diese den Teilnehmer*innen. Diese schreiben nun ihre Namen zu dem, welches sie persönlich mit dem Thema in Verbindung bringen, bspw. auf ein Whiteboard oder Etherpad.
Anschließend bitten Sie die Teilnehmer*innen, sich vorzustellen und zu erklären, warum sie das jeweilige Bild gewählt haben.
- Steckbriefe / Selbstpräsentation / Visitenkarten
- Im Vorfeld der Lehrveranstaltung:
-
- Die Teilnehmer*innen hinterlegen Steckbriefe / Selbstpräsentationen / Visitenkarten mit Bildern (inkl.: Studiengang, spezielles Fachinteresse, Hobbys...) im Moodle-Kurs Ihrer Lehrveranstaltung oder einer digitalen Pinnwand (wie z. B. padlet.com, Conceptboard)
Gruppenarbeit/Gruppeneinteilung
Gruppenarbeiten eignen sich aus didaktischer Sicht insbesondere, um ein vertieftes Verständnis über den Lernstoff zu erlangen. Die soziale Interaktion innerhalb der Gruppe wirkt als Motor für den Lernerfolg.
Besonders wichtig ist es
- die Lernziele transparent zu formulieren
- klare Arbeitsäufträge an die Teilnehmer*innen weiterzugeben
- klarzustellen, was die Teilnehmer*innen lernen sollen und welche Arbeitsergebnisse (der Gruppenarbeiten) Sie erwarten.
Gruppeneinteilung
Hier finden Sie Möglichkeiten und Kriterien, wie Sie die Teilnehmer*innen Ihres Kurses in unterschiedliche Gruppen aufteilen können.
Durch den*die Dozierende*n:
- Weisen Sie die Teilnehmer*innen nach ihren individuellen Kriterien bestimmten Gruppen zu, bspw. nach Studiensemester, Fachrichtung etc.
- Bieten Sie verschieden Gruppenarbeitsthemen an undlassen Sie Ihre Teilnehmer*innen ein Thema frei wählen.
Durch die Teilnehmer*innen
- Im Vorfeld einer Präsenzveranstaltung können die Teilnehmer*innen sich bspw. mit der Moodl-Aktivität "Gruppenwahl" selbstständig in von Ihnen angelegten Gruppen eintragen.
- Die Kursteilnehmer*innen wählen ihre Gruppenmitglieder auf Basis bestimmter Gemeinsamkeiten. Hierfür nutzen Sie die Informationen der Kennenlernphase.
Studierende aktivieren
Aktive Beteiligung der Kursteilnehmer*innen dient dazu:
- das studentische Schweigen zu durchbrechen
- die soziale Eingebundenheit zu sichern
- Fragen zu klären
- Ergebnisse auszutauschen
- eine Lehrveranstaltung abzuschließen
Intrinsische Motivation
Die Basis aktiver Beteiligung ist intrinsische Motivation. Wichtige Faktoren sind bspw.:
- Neugier
- Challenge (bspw. Lösung für reale Probleme)
- Kooperation
- Anerkennung (Preise)
- Wettbewerb und Kontrolle (die eigene Arbeit wird von anderen gesehen und bewertet)
Sozialformen: Gruppen-, Paar oder Einzelaktivitäten
Die Motivation zur aktiven Beteiligung einzelner Teilnehmer*innen wird gefördert, wenn die Teilnehmer*innen zuvor bereits im Schutzraum einer Gruppe agieren konnten.
Wir empfehlen daher die Reihenfolge der Adressaten Ihre Aktivierungs-Methoden folgendermaßen zu wählen:
- Gruppen
- Teilen Sie Ihren Kurs n max. 5 Gruppen auf.Die Aufgabenstellung kann sich hier auch noch weniger auf Lehrinhalte und mehr auf Kennenlern-Prozesse beziehen.
- Kleingruppen (Paare)
- In diesem Durchgang sollten sich die Gruppengrößen deutlich verkleinern, idealerweise zu 2er Teams.
- Einzelperson
- Ab diesem Zeitpunkt können Sie Ihre Fragen direkt an das gesamte Plenum richten. Vorangegangene Hemmschwellen sollten jetzt gesunken sein.
Aktivierende Methoden
AktivierendeMethoden zum Vertiefen, Sichern und Anwenden von Vorerkenntnissen und neuem Wissen. Methoden zur gegenseitigen Beurteilung finden Sie unter Feedback.
Think-Pair-Share
- Stellen Sie Ihren Kursteilnehmer*innen eine Frage oder ein Problem. Zunächst soll jede*r Einzelne nachdenken und seine*ihre Gedanken sammeln.
- Bitten Sie die Teilnehmer*innen, sich zu Kleingruppen (Paaren) zusammenzufinden und ihre Gedanken miteinander zu teilen. Die Teilnehmer*innen sollen sich mit den verschiedenen Perspektiven, Argumentationen, Erklärungen und Kritiken auseinandersetzen werden. Wenn es die Zeit erlaubt, kann das Prinzip ausgeweitet werden, so dass sich einzelne Kleingruppen mit anderen Kleingruppen austauschen.
- Bitten Sie die einzelnen Kleingruppen ihre Ideen und Ergebnisse dem gesamten Kurs mitzuteilen.
Braindump
- Se lassen die Teilnehmer*innen bereits als Vorbereitung offene Fragen und Herausforderungen formulieren.
- Während des Präsenztreffens bewantworten die Teilnehmer*innen diese Fragen/Herausforderungen in einer Art Brainwriting, d.h. Sie bitten sie, zu allen Fragen/Herausforderungen Antworten/Lösungen zu schreiben.
- Teilen Sie die Lernenden für die Bearbeitung der Aufgabe in kleine Gruppen auf.
- Anschließend können Sie die Ergebnisse gemeinsam besprechen und noch offene Punkte klären.
Glückstopf
- Sie zeigen den Teilnehmer*innen wesentliche Begriffe aus dem erarbeiteten Lernstoff.
- Die Teilnehmer*innen vergegenwärtigen sich nochmals kurz die Bedeutung der genannten Begriffe.
- Sie wählen Teilnehmer*innendazu aus, einen selbst gewählten oder von Ihnen genannten Begriff zu erklären.
Durch diese Methode erhalten Sie Aufschluss über die Kenntnisse der Teilnehmer*innen. Setzen Sie diese Methode zum Einstieg ein, bekommen Sie Informationen über das Vorwissen der Lernenden zum Thema und erhalten nebenbei im Austausch auch mehr Informationen über die Erwartungen an das Unterrichtsthema.
Rollenspiel
- Die TeilnehmerÜinnen bereiten in kleinen Gruppen jeweils eine Rolle vor, bspw. die argumentative Perspektive einer Ideologie, Theorie oder Methode.
- Anschließend bestimmt jede Gruppe eine Person für die Durchführung des Rollenspiels - es folgt ein kontradiktorisches Gespräch zur Förderung der Diskussionskompetenz, der Sozialkompetenz und des kritischen Denkens.
- Die Argumente der unterschiedlichen Rollen werden gesammelt und diskutiert und sollten zur Nachhaltigkeit hinterlegt werden, bspw. im Moodle-Kurs.
Themen- und Aufgabenstellung
Es gibt wohl kaum unbehaglichere Augenblicke im Verlauf einer Lehrveranstaltung als das Gefühl
- für Lernende: einen Arbeitsauftrag nicht richtig verstanden zu haben oder erst gar nicht bemerkt zu haben.
- für Lehrende: nicht korrekt verstanden worden zu sein und zu ahnen, dass die Teilnehmer*innen mit Unklarheiten entlassen wurden.
Um dies zu vermeiden, nennen wir Ihnen hiereinigehilfreiche Methoden. Je nach Thema und Lernziel können die Teilnehmer*innen parallel an der selben Aufgabe arbeiten oder sie bearbeiten unterschiedliche Aufgabenstellungen.
- Stellen Sie das Thema und den Arbeitsauftrag vor.
- Geben Sie eine konkrete Bearbeitungszeit vor, zu der die Gruppenarbeit fertiggestellt, eingereicht und anschließend präsentiert werden soll.
- Stellen Sie diese Angaben den Teilnehmer*innen fixiert als Information inIhrem Moodle-Kurs bereit. Hier eignet sich insbesondere das Moodle-Forum.
- Bieten Sie Zeit und Raum für Rückfragen an.
Für Gruppenarbeitsauftäge haben sich u. a. folgende Methoden bewährt.
- Aufstellen einer provokanten oder strittigen These, auf die die Teilnehmer*innen reagieren sollen, bspw.:
- durch einen (quellenbasierten) kollaborativ verfassten Text
- durch die vorbereitete Teilnahme an einer Gruppendiskussion
- Sammlung von Pro- und Kontraargumenten zu einer strittigen Frage
- Kurzzusammenfassungen erstellen lassen zu bestimmten Positionen/Theorien usw.
- Argumentative Kurzstatements erarbeiten und von anderen Teilnehmer*innen bewerten lassen
Feedback
Aktivieren Sie Ihre Kursteilnehmer*innen, sich gegenseitig Feedback zu geben.
Ergebnispräsentation
- Wenn die Teilnehmer*innen in der vorausgehenden Veranstaltungsphase eine oder mehrere Aufgaben zu erledigen hatten, lassen Sie einzelne Teilnehmer*innen ihre vorstellen.
- Bitten Sie nach jeder Kurz(!)-Präsentation um ein Feedback der anderen Teilnehmer*innen.
- Beziehen Sie anschließend auch selbst Stellung.
Kleingruppen-Feedback
Da durch die oben beschriebene Ergebnispräsentation nur wenige Teilnehmer*innen ein Feedback erhalten können - ansonsten würden Sie sehr viel Zeit brauchen und die Teilnehmer*innen mit einer großen Anzahl aufeinanderfolgender Präsentationen langweilen - bietet es sich an
- die Teilnehmer*innen in Kleingruppen (max. zu dritt) gegenseitig Feedback zu ihren Lösungen geben zu lassen.
- Zusätzlich können nun die Teilnehmer*innen ihr erhaltenes Feedback ebenfalls beurteilen.
- Anschließend klären Sie aufgetretene Fragen in der Gesamtgruppe.
Feedback Kriterien
Eine bewährte Struktur lautet: positiv-negativ-positiv.
- Beginnen Sie mit einer positiven Rückmeldung: Konzentrieren Sie sich primär auf inhaltliche Auspekte - es können aber auch Formalien genannt werden, wie bspw. eine angenehme Stimme oder freundliche Ausstrahlung.
- Nennen Sie nun Aspekte, die Sie negativ empfunden haben.
- Beziehen Sie sich immer auf einzelne, konkrete Beispiele (benennen Sie mindestens den Gliederungspunkt der Präsentation, auf den Sie sich beziehen).
- Vermeiden Sie Verallgemeinerungen, es handelt sich um Ihre persönlichen Eindrücke und Gedanken.
Beispiele:
- "Die Einleitung zum Thema "X" war so lang und verschachtelt, dass ich am Ende nicht mehr sicher war, ob ..."
- "Das Sprechtempo war sehr schnell, sodass es mich angstrengt hat, zuzuhören. Du hast auf mich sehr angstrengt gewirkt."
- "Du hast beim Fazit unsicher gewirkt und die letzten Sätze kaum beendet; ich bin nicht sicher, ob ich Deine Stellungnahme richtig verstanden habe."
- "Die Schlussfolgerung "XY" ist nicht korrekt, weil ..."
Verbinden Sie Kriterien immer mit einem konstruktiven Vorschlag:
- "Statt einem sehr langen Satz sind zwei bis drei kürzere bestimmt besser zu verstehen und leichter vorzutragen."
- "Langsamer zu sprechen ist für beide Seiten entspannter und verständlicher."
- "Überprüfe Deine Argumentationsstruktur noch einmal. Wenn du selbst überzeugt bist, wirst Du sicher auftreten und auch andere überzeugen."
Abschluss-Sitzung
Das Semester nähert sich dem Ende und die letzte Sitzung Ihrer Veranstaltung steht bevor. Hier sind einige Tipps, wie Sie die letzte Sitzung vorbereiten und gestalten können:
1. Rekapitulation
- Es sollte ein roter Faden erkennbar sein, der die logischen Zusammenhänge der einzelnen Sitzungen und Themen des Semesters kennzeichnet.
- Wiederholen Sie die Lernziele, die Sie zu Beginn des Semesters (oder auch zu andren Zeitpunkten) genannt haben.
- Fassen Sie die Ergebnisse zusammen. Nehmen Sie hierbei Bezug auf die ursprünglich gesetzten Ziele.
2. Hinweis & Ausblick
Informieren Sie die Teilnehmer*innen
- über weitere Informationsquellen zu den behandelnten Themen und den nicht erreichten Lernzielen.
- wie lange die (Arbeits-)Materialien zur Verfügung stehen. Dies gilt für die von Ihnen bereit gestellten Materialien, aber auch genauso für die Arbeitsprodukte der TeilnehmerÜinnen (bspw. Präsentationen, Wikis, Foren, Sciebo, Etherpads etc.).
- über welchen Kanal Sie wann erreichbar/ansprechbar sind.
- über verbleibende Fristen, Abgabetermine und Anforderungen.
3. Abschluss
- Lassen Sie sich Feedback Ihrer Teilnehmer*innen geben. Dies kann sich sowohl auf den Inhalt (einzelne Themen, Aufgaben etc.) als auch auf die Form und Struktur (Gab es zu viele oder zu wenige Fallbeispiele, Aufgaben, Inveraktivitäten etc.?) der Lehrveranstaltung beziehen.
- Das Feedback kann öffentlich in einem direkten Gespräch stattfinden. Für ein anonymes Feedback eignen sich verschiedene Tools, die mindestens ein Smartphone voraussetzen: Feedback in Moodle, ARSNova, Etherpad, Sciebo, Conceptboard.
- Verabschieden Sie sich deutlich, sodass ein eindeutiger Abschluss erkennbar wird. lassen Sie den Teilnehmer*innen Zeit, sich ebenfalls zu verabschieden.
Durch die bedachte Planung Ihrer Lehrveranstaltung kann vermieden werden, dass es zu einer Schieflage zwischen den von den Lehrenden intendierten Lehrinhalten und den Lernzielen der Studierenden kommt, welche sich meist an dem prüfungsrelevanten Wissen orientiert. Methodische Basis ist das Constructive Alignment. Hierbei werden Lernziele, Lehr-Lernmethoden und Prüfungsformen bereits bei der Planung einer Lehrveranstaltung aufeinander abgestimmt. Folglich werden bei der Veranstaltungsplanung zunächst die Lernziele formuliert, daraufhin die passenden Lehr-Lernmethoden ausgewählt und die Rückmelde- und Prüfungsformen geplant.
Unterstützung bei der Planung - der elektronischer Lehrveranstaltungsplaner (elP)
Der elektronische Lehrveranstaltungsplaner ist ein sehr umfängliches Tool, mit dessen Hilfe sich Lehrveranstaltungen realisieren und reflektieren lassen. Die Anwendung des elP ist intuitiv und beinhaltet sowohl inhaltliche als auch organisatorische Komponenten. Eine Auswahlmaske führt von allgemeinen Veranstaltungsangaben über die zu erreichenden Kompetenzziele/Handlungskompetenzen hin zur inhaltlichen Planung.
Bei der inhaltlichen Veranstaltungsplanung mit dem eLP können verschiedene Taxonomieansätze ausgewählt und einzelne Lehr-Lernzielen je Lehr-Lerneinheit definiert werden. Durch die Auswahl einer Taxonomie sind bereits Formulierungshilfen für die einzelnen Lehr-Lernziele hinterlegt, außerdem können Sie auf einen großen Fundus von Lehr-Lernmethoden zurückgreifen, die nach Präsenz- und Digital gestützten Methoden sortiert sind.
Pro Sitzung können Sie nun die einzelnen Phasen einer Sitzung – Einstiegsphase, Erarbeitungsphase, Reflektionsphase / Feedbackphase / Prüfungsphase - dezidiert beschreiben.
Hier geht's zum elP: https://www.elp.uni-wuppertal.de/lehrportal.html?language=de#
Eine Schritt für Schritt Anleitung des eLp finden Sie hier.
Lernziele beschreiben Kompetenzen, die nach Abschluss eines Lernprozesses erworben werden sollen. Damit gelten sie als elementarer Bestandteil der Planungsprozesse von Lehr-Lernsituationen. Lehrende haben in der Regel immer Ziele ihres Lehrens im Sinn und Vorstellungen davon, was ihre Studierenden lernen sollen, wenn sie Veranstaltungen planen. Die Vorteile und Chancen von Lernzielen werden allerdings nicht genutzt, wenn diese nur mental vorhanden sind. Ausformulierte (und damit auch operationalisierte) Lernziele unterstützen sowohl Lehrende bei der Gestaltung von Veranstaltungen, als auch Studierende bei der Steuerung ihres Lernprozesses.
Lernziele Thesen
- Das Aufstellen und Transparentmachen von konkreten Lernzielen ist gerade in modularisierten Studiengängen von großer Bedeutung und unterstützt studentisches Lernen.
- Durch konkrete Lernziele wird Studierenden verdeutlicht, was sie in einer Veranstaltung explizit lernen werden.
- Lernziele sollen auf der Grundlage der Vorkenntnisse der Studierenden und den bestehenden Lehrbedingungen formuliert werden.
- Konkrete Lernziele dienen, was (methodische) Planung und Strukturierung von Veranstaltungen angeht, auch den Lehrenden.
- Lernziele sind so zu formulieren, dass die zu erlangenden Kenntnisse und Fähigkeiten konkret benannt werden.
- Durch die Operationalisierung von Lernzielen ist eine Überprüfung des Lernerfolges möglich.
Zusammensetzung von Lernziele
Lernziele bestehen aus einer Inhalts– und einer Verhaltenskomponente.
- Inhaltskomponente gibt Auskunft zu welchen konkreten Inhalten/Gegenständen eine Kompetenz erworben werden soll.
- Verhaltenskomponente beschreibt den Grad/Qualität der Kompetenz die erworben werden soll. Ausgedrückt wird das in der erreichten Lernzielstufe nach Bloom bzw. Anderson/Kratwohl.
Stufe | Lernziele formulieren |
---|---|
6. Kreieren | "plant", "produziert", "generiert"... |
5. Evaluieren | „überprüft“, „beurteilt“, „entscheidet“ … |
4. Analysieren | „differenziert“, „unterscheidet“, „findet Analogien“ … |
3. Anwenden | „nutzt das Modell XY / das Vorgehen PQ, um ein Problem zu lösen“ … |
2. Verstehen | „erläutert“, „erklärt“, „findet Beispiele“, „subsumiert“, „generalisiert“ … |
1. Erinnern | „kennt“, „nennt“, „zählt auf“ … |
Beispiel Lernzielformulierung
- „Am Ende der Lerneinheit können die Teilnehmenden den Nutzen von Lernzielen in eigenen Worten beschreiben.“
- „Am Ende der Lerneinheit kennen die Teilnehmenden die Lernzieltaxonomien von Anderson und Kratwohl und den Zusammenhang zu Lernzielen.“
- „Am Ende der Lerneinheit können die Teilnehmenden Lernziele selbst verfassen.“
Dieser Text ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz und basiert auf „Lehr- und Lernziele“ aus dem Downloadcenter Lehre Laden der Hochschuldidaktik der Ruhr-Universität Bochum.